Der SPD Ortsverein Herzebrock-Clarholz hat im Zuge der Veranstaltungsreihe „Die SPD – Mittendrin“ die Gütersloher Tafel besucht. Dabei wurden Körbe mit Süßigkeiten als Spende überreicht.
Die Tafel hilft an 52 Ausgabestellen im Kreis Gütersloh wöchentlich zirka 3800 Menschen. 540 ehrenamtliche und 3 hauptamtliche Helfer stemmen diese Kraftaufgabe. „Leider wird der Andrang auf die Ausgabestellen immer größer und die Zahl der Bedürftigen steigt“, erklärte der Geschäftsführer der Gütersloher Tafel Hans-Jürgen Trendelkamp. Einige Verteilerstellen sind an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen, daher gibt es Wartelisten und ein Rotationssystem.
Im Kreis Gütersloh ist ein beunruhigender Wandel zu beobachten: Immer mehr Vollzeitbeschäftigte rutschen in die Bedürftigkeit ab. „Das gezahlte Gehalt reicht einfach nicht mehr aus, um über die Runden zu kommen“, so Hans-Jürgen Trendelkamp. „Das Menschen von einer festen Beschäftigung nicht mehr leben können ist eine erschreckende Feststellung. Hier muss die Politik handeln und bessere Rahmenbedingungen schaffen“, sagte Heinz Willikonsky, Vorsitzender der SPD Herzebrock-Clarholz. Leider kommen auch Alleinerziehende immer häufiger in die Situation Unterstützung in Anspruch nehmen zu müssen. In den Spitzenzeiten verteilt die Gütersloher Tafel 140 Tonnen Lebensmittel im Monat. Diese werden von den insgesamt 160 Lebensmittelsponsoren zur Verfügung gestellt. Jeder Kunde bekommt einen auf seine Bedürfnisse zusammengestellten Warenkorb, das ist nicht üblich und erfordert einen erheblichen logistischen Aufwand. Durch die Prüfung der Bedürftigkeit erfahren die Mitarbeiter der Tafel alle notwendigen Informationen über die Personen. So wird der Warenkorb auf die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen und deren Essgewohnheiten angepasst. In den Haupttagen arbeiten im Zentrallager Gütersloh zwischen 50 und 60 Mitarbeitern, die strenge Einhaltung der Lebensmittelvorschriften steht dabei stets im Vordergrund. „Das die Mitarbeiter diese logistische Herausforderung täglich bewältigen, ist wirklich beeindruckend“, so Erich Bäcker, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Die finanziellen Einsparungen im Monat schätzt Hans-Jürgen Trendelkamp für eine Einzelperson auf 100 bis 150 Euro. Bei großen Haushalten beträgt die Einsparung ein Vielfaches. „Durch diese Ersparnisse, können wir den Menschen eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen, sie haben auch Geld für andere Dinge. Mal mit den Kindern ins Schwimmbad gehen oder ein Kinobesuch“, so Trendelkamp.
Viele Bedürftige kennen sich mit der Zubereitung frischer Ware nicht aus. Daher bietet die Tafel in Kooperation mit der Familienbildungsstätte ab Mai Kochkurse an. Dabei sollen vor allem die Vorteile von frisch zubereiteten Essen aufgezeigt werden. Denn frisches Essen ist gesund und kostet weniger.
Das Bild zeigt (v.l.): Hans-Jürgen Trendelkamp (Geschäftsführer der Gütersloher Tafel), Heinz Willikonsky , Erich Bäcker, Gaby Wiethoff, Ise Wessel und Peter Ritzer.
Bild: Nakunst