
Vom Rücken ihres Pferdes hat Christina Kampmann bisher den Herzebrocker Ortsteil Pixel gesehen. Jetzt traf sich die direkt gewählte Bielefelder SPD-Bundestagsabgeordnete zu einem Antrittsbesuch mit Bürgermeister Jürgen Lohmann sowie einem seiner Stellvertreter Erich Bäcker, SPD.
Christina Kampmann ist in Nachfolge des aus dem Bundestag ausgeschiedenen Klaus Brandner auch für den Kreis Gütersloh zuständig.
Das am meisten drückende Problem der Gemeinde führt direkt am Rathaus vorbei: die Bundesstraße 64, die die Ortsteile Herzebrock und Clarholz jeweils durchschneidet und zentrale Entwicklungsmöglichkeiten seit Jahren stark einschränkt. Beide Gemeindevertreter machten der Abgeordneten die Bedeutung der geplanten Ortsumgehung im Zuge der B 64 deutlich und wiesen mit Nachdruck auf das Jahr 2015 hin: Hier wird ein neuer Bundesverkehrswegeplan verabschiedet, in dem nach Auffassung der überwiegenden Mehrheit in der Gemeinde, von Wirtschaftsverbänden, dem Kreis Gütersloh und der rührigen Initiative B 64 plus die Ortsumgehung mit einer höheren Priorität versehen werden muss. „Die Realisierung der Ortsumgehung darf nicht auf den Stankt-Nimmerleinstag verschoben werden, sonst leidet die Wohn- und Lebensqualität in den Ortskernen von Herzebrock und Clarholz immer mehr“, machte Bürgermeister Lohmann deutlich. Christina Kampmann betonte auch den Aspekt der Bedeutung der B 64 für die Verbindung zwischen den Wirtschaftsräumen Bielefeld als Zentrum in OWL und dem westfälischen Oberzentrum Münster. Sie wolle sich gern im Verein mit ihren Bundestagskollegen aus der Region für die entsprechende Einstufung der B 64 n einsetzen.
Dass in diesem Zusammenhang auch über Geld gesprochen wurde, ergab sich zwangsläufig. Die Berliner Große Koalition hat sich verständigt, die Städte und Gemeinden mit 4 Milliarden bei der Eingliederungshilfe zu entlasten sowie weitere 5 Milliarden in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu investieren. Bei der Verteilung der öffentlichen Gelder gelte es einerseits den ländlichen Raum im Auge zu behalten und andererseits Möglichkeiten eigener Einnahmeverbesserungen auszuschöpfen.