Heute normal, damals hart erkämpft: Das Frauenwahlrecht!

Als erste und einzige Partei im Deutschen Kaiserreich sprach sich die SPD in ihrem Erfurter Parteiprogramm von 1891 für das Frauenwahlrecht aus und unterstützte die Frauenbewegung öffentlich. Bei den ersten demokratischen Wahlen in Deutschland (Weimarer Republik) durften heute vor 99 Jahren, am 19. Januar 1919, erstmals Frauen wählen (aktives Wahlrecht) und gewählt werden (passives Wahlrecht).

Weltweit die ersten waren die Neuseeländerinnen (1893), in Europa folgte zuerst Finnland (1906), Schweiz (1971) und zuletzt Liechtenstein (1984).

Während der NS-Herrschaft wurde das passive Wahlrecht für Frauen in Deutschland wieder abgeschafft und erst das Grundgesetz vom Mai 1949 gestand den Frauen wieder vollwertige politische Rechte in Deutschland zu.

99 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind Frauen im Deutschen Bundestag immer noch unterrepräsentiert: Am 22. September 2013 wurden 631 Abgeordnete in den Bundestag gewählt, 230 davon waren Frauen – das entspricht einem Anteil von 36,5 Prozent. Dies war bisher der höchste Frauenanteil im Deutschen Bundestag. Der Durchschnitt in den europäischen nationalen Parlamenten liegt bei rund 27 Prozent. Im aktuellen Bundestag liegt der Frauenanteil bei rund 30,7 Prozent und ist damit deutlich geschrumpft. Zuletzt war der Anteil in der Legislaturperiode von 1998 bis 2002 mit 30,9 Prozent ähnlich niedrig. Dies ist auch auf dir Rückkehr der FDP (22,5 Prozent Frauenanteil) und insbesondere dem Einzug der AfD geschuldet. Bei dieser liegt der Frauenanteil bei gerade einmal 8,3 Prozent.

Die SPD bringt 64 Frauen mit ins Parlament, das ist ein Anteil von 42 Prozent.

In Schweden beträgt der Frauenanteil im Parlament 43,6 Prozent, in Spanien 39,1 Prozent und in Frankreich 38,8 Prozent. Den weltweit höchsten Anteil von Frauen im Parlament hat mit 61 Prozent Ruanda.

In den Räten in NRW beträgt der Frauenanteil im Durchschnitt nur 26,7 Prozent in den Kreistagen 29,4 Prozent und dies, obwohl in NRW 51,5 Prozent der Bevölkerung weiblich sind.

Eine Analyse nach Einwohnerzahlen zeigt, dass in bei den Kommunen in der Größenordnung zwischen 20.000 bis 49.999 und ab 100.000 Einwohnern der Frauenanteil mit 35.4 bzw. 32,3 Prozent leicht besser ausfällt. In den übrigen Kommunen beträgt der Frauenanteil in den Räten nur rund 16,8 Prozent (unter 20.000 Einwohnern) bzw. 19,6 Prozent (50.000 bis 99.999 Einwohner).

In Herzebrock-Clarholz stellt die SPD 6 Ratsmitglieder, 2 davon sind Frauen.

Quelle:
 Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik in Nordrhein-Westfalen e.V.
 www.sgk-nrw.de